Innere Einkehr zu halten, ganz zu sich selbst zu finden, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und das unter extremer körperlicher Belastung auf dem camino de Santiago war seit vielen Jahren ein Wunschtraum.
Auf der anderen Seite ein zu erfüllendes Gelübde waren der Anstoß, den passenden Zeitpunkt zu suchen, um zum Grabmal des Heiligen Jakobus in Santiago zu pilgern. Einmal muss ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, was oft erst im fortgeschrittenen Alter der Fall ist, andererseits muss die körperliche Verfassung für die große Belastung noch sehr gut sein, um problemlos diese enorme Anstrengung zu überstehen. Für uns war absehbar, dass im Jahr 2001 der richtige Zeitpunkt für uns gekommen war, unser "
slot to Santiago".

Ein Fussmarsch von 770 km will gut überlegt und geplant sein. So haben wir uns viele Jahre geistig und körperlich darauf vorbereitet. Viele Karten, Bücher und Berichte haben wir studiert. Wir wurden Mitglied der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft, haben die Treffen besucht und von erfahrenen Jakobuspilgern gelernt. Unsere "Trainingsläufe" an den Wochenenden gingen weiter und weiter, um unserer Leistungsfähigkeit sowie Kleidung zu testen und Schuhe einzulaufen.
Schließlich kam der Entschluss, im ersten Anlauf den camino in Burgos zu beginnen. Die Entfernung von 500 km zu Fuß war immerhin noch eine große Herausforderung  - und in Santiago wollten wir doch auf jeden Fall ankommen!


Die Pilgerausweise (credencial del peregrino)


Dann wurde der Termin endgültig festgelegt und Hin- und Rückflüge gebucht und der Pilgerausweis "la credencial" angefordert. Am 21. Mai 2001 von München nach Madrid und am 21. Juni 2001 von Santiago de Compostela über Barcelona nach München. Liebe Freunde haben uns gute Wünsche und den Pilgersegen geschickt. Üben, die Rucksäcke praktisch zu packen - was muss zuhause noch geregelt werden. Die Nervosität erreicht ihren Höhepunkt.

Endlich geht´s am am 21. Mai los - mit dem Auto nach München, Auto auf dem Langzeitparkplatz preisgünstig parken, einchecken, Sicherheitskontrolle mit Foto der Controllerin - Flug.
  
Hoffentlich sind wir in genau einem Monat wieder gesund hier in München!

Flug über die Pyrenäen nach Madrid


Über große Distanzen zu fliegen ist heute kein Problem mehr, das eingecheckte Gepäck zu bekommen schon!

 

Mit dem Zug (Tauro) fahren wir von Madrid ESTACION de RENFE de CHAMARTIN nach Burgos und mit dem Taxi in den Aussenbezirk von Burgos nach Villalbilla de Burgos direkt an den camino - morgen geht es endgültig los. Ohne zu wissen, in welchem Ort und bei wem wir morgen und den kommenden Tagen übernachten werden - ein völlig neues und ungewohntes Gefühl. Abends sind wir schon einmal bis an DEN CAMINO gelaufen - dort schmaler Pfad durch Wiesen. Wird schon gut werden - bis morgen!!
Wir "nächtigen" im Hostal San Roque - ohne eine Minute zu schlafen - ja, ja, die Nerven!!